Ficocle, als es Cervia noch nicht gab

Archeologia a Cervia | © Manuela Guarnieri

Meine Geschichte ist immer noch von einem Geheimnis umhüllt. Seit 2019 führt die Universität von Bologna Ausgrabungen, Untersuchungen und Forschungen im Bereich der Salina durch, um Spuren meiner Vergangenheit zu finden.

Obwohl seither erst wenig Zeit vergangen ist, ist es ihnen bereits gelungen, den frühmittelalterlichen Standort meiner Stadt und ein großes religiöses Gebäude aus dem fünften Jahrhundert ans Licht zu bringen.

Um zu erfahren, wann Sie die Gegend besuchen können, hilft ein Blick in den Veranstaltungskalender! Jedes Jahr veranstalte ich Tage der offenen Tür, um Ihnen die archäologische Stätte zu zeigen und Ihnen die Möglichkeit zu geben, die Forschungsarbeiten zusammen mit den Archäologen zu verfolgen. Ansonsten können Sie sich jederzeit durch thematische Ausstellungen und Konferenzen mit meiner alten Stadt verbinden.

Also, was kann ich Ihnen bisher über mich erzählen?

Bevor ich Cervia hieß, war mein Name Ficocles, was auf Griechisch „durch Algen berühmt gewordener Ort“ bedeutet. Das deutet darauf hin, dass ich an der Küste lag, auf halbem Weg zwischen meinem jetzigen Standort und dem nahe gelegenen Ravenna.

Im Jahr 709 zerstörte der Exarch Theodore meine Stadt, woraufhin meine Bewohner mich im Prato della Rosa, in den Salzfeldern, neu errichteten und meinen Namen in Cervia änderten.

Ich war schön und stark geworden, aber die feuchte, sumpfige Luft der Salzfelder dezimierte bald die Bevölkerung. Deshalb beschloss Papst Innozenz XII., damals Oberhaupt des Kirchenstaates, 1697, mich umzuverlegen und ganz in der Nähe des Meeres neu zu errichten, genau dort, wo ich mich heute befinde.

Im Jahr 1691 wurden zunächst die Magazzini del Sale (Salzlager) und der wehrhafte Torre San Michele (Michaelsturm) gebaut, und einige Jahre später wurde auch mein Viertel „Quadrilatero“ belebt.